Deine wichtigste Aufgabe als Leader

Kennst du das Gefühl, ständig gegen die Zeit zu rennen, getrieben von einer endlosen To-do-Liste, und doch das Wesentliche deiner Rolle als Führungsperson zu vernachlässigen?

Du bist nicht allein. In meinen Workshops und Coachings mit ambitionierten Führungskräften höre ich immer wieder von demselben Dilemma: "Ich habe nie genug Zeit für Leadership."

Dieses Gefühl, ständig beschäftigt zu sein, ohne wirkliche Führung zu praktizieren, ist ein weit verbreitetes Phänomen. Doch was, wenn ich dir sage, dass es einen Weg gibt, diesen Kreislauf zu durchbrechen?

Stell dir vor, Leadership wäre nicht eine weitere Aufgabe auf deiner Liste, sondern eine Art zu denken, eine Perspektive, die du in jede Handlung einfließen lässt.

Eine nützliche Analogie hierfür ist: Du bist als Leader nicht dazu da, selber die Wassereimer zu tragen. Deine Aufgabe ist es, eine Pipeline zu bauen.

Aber wie viel Zeit und Energie investierst du tatsächlich in den Bau dieser Pipeline, und wie viel verlierst du damit, die Eimer selbst zu tragen?

Viele von uns verbringen den Großteil ihrer Zeit mit kurzfristigen Aufgaben und verlieren dabei die langfristige Perspektive und die nachhaltige Entwicklung ihres Teams aus den Augen.

Die Lösung? Systematisches Denken. Anstatt dich von der täglichen Flut an Aufgaben überwältigen zu lassen, fokussiere dich auf den Aufbau von Systemen, die es deinem Team ermöglichen, effizienter und selbstständiger zu agieren.

Hier sind drei Beispiele für solche nachhaltigen Systeme, die jeder Leader haben sollte (im Video gebe ich weitere Details):

System 1: Laufende Verbesserung der Teamperformance

Eigentlich ist das ein alter Hut, der aber nur selten systematisch angegangen wird. Man kennt es aus den Werkstätten als KVP (kontinuierlicher Verbesserungsprozess), findet es aber eher selten in den Büros.

Natürlich gehört dazu das laufende Hinterfragen und Verbessern von Prozessen und einzelnen Schritten. Aber nicht nur.

Es braucht auch ein System zum laufenden Verbessern der Zusammenarbeit untereinander. Die meisten überlassen das eher dem Zufall.

Ein weiterer Punkt ist ein System, das den Leuten hilft, laufend ihre persönliche Produktivität zu steigern. Dazu gehören nicht nur Taktiken, sondern auch Hilfestellungen zur Entwicklung des Mindset.

System 2: Entwicklung der Leute

Ein starkes Team basiert auf starken Individuen. Stelle sicher, dass du ein System hast, das die persönliche und berufliche Entwicklung deiner Teammitglieder fördert.

Dazu gehören natürlich laufende Schulungen, Workshops und Online-Lernprogramme zum persönlichen Wachstum,

Fast noch wichtiger ist aber das gelebte Empowerment, also den Leuten volle Verantwortung für anspruchsvolle Aufgaben zu geben (anstatt ihnen zu helfen, "Wassereimer zu tragen").

Ein weiteres System sollte man für das grosszügige Abgeben von Aufgaben haben, damit die Leute daran wachsen können.

System 3: Laufende Priorisierung

Klarheit über die Ziele und Visionen deines Teams hilft, laufend die richtigen Prioritäten zu setzen. Was ist das Wichtigste, was ihr bis zum Ende des Quartals erreichen wollt? Arbeite daran, dass jedes Teammitglied diese Frage beantworten kann.

Darüber hinaus braucht es solche Element wie eine klare Team-Vision ("wo wollen wir hin?") und die Team-Mission ("wofür gibt es uns?").

Fazit:

Indem du diese Systeme implementierst und pflegst, schaffst du die Grundlage für nachhaltigen Erfolg und eine Kultur der Selbstständigkeit.

Es ist Zeit, die Wassereimer beiseite zu legen und die Pipeline deines Leadership-Potenzials zu bauen. Dein Team – und deine eigene Zufriedenheit – wird es dir danken.

"Der größte Fehler, den ich bei neuen Führungskräften sehe, ist, dass sie versuchen, alles selbst zu managen, anstatt Systeme zu schaffen."
– Ray Dalio