Wir alle kennen das Gefühl: Der Tag beginnt, und kaum hast Du Deinen ersten Kaffee getrunken, stehst Du bereits vor dem ersten ‚Brand‘. Ein Problem, das dringend gelöst werden muss. Dann kommt das nächste. Und das nächste.
Es fühlt sich an, als wäre Dein Job eine endlose Kette von Ad-hoc-Lösungen. Am Abend bist Du erschöpft, hast viel geschafft – aber gleichzeitig bleibt das Gefühl, dass nichts Wesentliches vorangegangen ist.
Dieses Muster ist für viele Führungskräfte Alltag. Doch hier ist die Wahrheit: Wenn Du jeden Tag im Feuerwehrmodus verbringst, dann läuft etwas Grundlegendes schief. Dein Job als Führungskraft ist nicht, jedes Problem selbst zu lösen.
Dein Job ist es, Strukturen zu schaffen, die solche Probleme gar nicht erst entstehen lassen – oder sie von Deinem Team eigenständig gelöst werden.
Wie kommst Du dahin? Hier sind drei bewährte Schritte:
1. Identifiziere die häufigsten ‚Brände‘
„Viele Probleme, die Dich ständig beschäftigen, entstehen immer wieder aus denselben Ursachen. Die Herausforderung ist, diese Muster zu erkennen.
Setze Dich hin und notiere Dir die häufigsten Krisen oder Herausforderungen, die in Deinem Arbeitsalltag auftauchen. Frage Dich bei jedem Punkt:
- Warum entsteht dieses Problem?
- Kann ich einen präventiven Prozess einführen, um es zu vermeiden?
- Wer aus meinem Team könnte dieses Problem künftig übernehmen?
Das Ziel ist nicht, jeden Brand sofort zu löschen, sondern sicherzustellen, dass dieser Brand künftig gar nicht mehr entsteht. Beispiel: Wenn ständig Missverständnisse in Projekten auftreten, liegt das oft an unklaren Verantwortlichkeiten oder fehlender Kommunikation. Beides kannst Du durch klare Strukturen verbessern.
2. Übergib Verantwortung – nicht nur Aufgaben
Viele Führungskräfte delegieren, aber sie delegieren falsch. Sie geben Aufgaben ab, behalten aber die Kontrolle über die Ergebnisse. Das Problem? Dein Team wird dadurch abhängig von Dir, und Du bist weiterhin derjenige, der ständig eingreifen muss.
Effektive Delegation bedeutet, Verantwortung zu übergeben. Das heißt:
- Klare Ziele setzen.
- Deinem Team die Freiheit geben, selbst Lösungen zu finden.
- Fehler akzeptieren – und daraus lernen lassen.
Ein Beispiel: Statt zu sagen ‚Schick mir das Dokument bis Freitag, ich prüfe es‘, sagst Du: ‚Erstelle die Präsentation für den Kunden, wie wir besprochen haben, und präsentiere sie direkt am Freitag.‘
Das Ergebnis: Du entlastest Dich und gibst Deinem Team die Möglichkeit, eigenständig zu wachsen.
3. Plane strategisch, nicht nur operativ
Wenn Dein Kalender voll mit Meetings, kurzfristigen Aufgaben und Anfragen ist, bleibt keine Zeit für strategisches Arbeiten. Doch genau das ist der Kern Deiner Rolle als Führungskraft: die Richtung zu definieren und langfristige Ziele zu setzen.
Blockiere feste Zeitfenster in Deinem Kalender, die nur für Strategiearbeit reserviert sind. Keine Meetings. Keine E-Mails. Keine Unterbrechungen. Nutze diese Zeit, um:
- An der Vision Deines Teams oder Unternehmens zu arbeiten.
- Deine nächsten großen Ziele zu definieren.
- Prozesse zu verbessern, die Dir und Deinem Team den Alltag erleichtern.
Diese Zeiten sind nicht verhandelbar – sie sind Dein Schlüssel, um aus dem Feuerwehrmodus auszubrechen.
Fazit: Der Weg vom Feuerwehrmann zum Strategen
Leadership bedeutet, nicht überall gleichzeitig gebraucht zu werden. Es bedeutet, Systeme und Teams aufzubauen, die unabhängig von Dir funktionieren, damit Du Dich auf das Wesentliche konzentrieren kannst.
Wenn Du diese Woche nur einen der Schritte umsetzt – sei es das Identifizieren von Bränden, das Übergeben von Verantwortung oder die Blockierung strategischer Zeiten – wirst Du den Unterschied sofort spüren.
Also, welcher Schritt ist Dein erster? Bin gespannt auf Deine Perspektive.
„Ein Leader ist jemand, der aus der Dunkelheit ins Licht führt, nicht jemand, der sich immer nur ums Feuer kümmern muss.“
– Simon Sinek, Autor und Speaker
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