Viele Führungskräfte stehen morgens auf und haben bereits das Gefühl, der Tag gehört nicht ihnen. Der Kalender ist voll mit Meetings, die Inbox quillt über, und es warten noch zig unerledigte Aufgaben. Kaum ist das erste dringende Problem gelöst, steht das nächste vor der Tür.
Am Ende des Tages bleibt oft nur die Frage: ‚Was habe ich heute eigentlich erreicht?‘ Dieses Gefühl kennt fast jeder – und es frustriert. Du arbeitest hart, gibst alles, aber die wichtigen Dinge? Die kommen oft zu kurz.
Das Problem liegt nicht daran, dass Du zu wenig arbeitest. Es liegt daran, dass die Arbeit Dich steuert – und nicht umgekehrt. Unser Alltag ist so gestaltet, dass er Reaktivität fördert. Ständig kommt etwas Dringendes dazwischen, und plötzlich hast Du den Fokus auf das verloren, was wirklich zählt.
Doch hier ist die Wahrheit: Als Führungskraft kannst Du Dir diesen Zustand nicht leisten. Dein Job ist es, strategisch zu denken, langfristige Ziele zu verfolgen und Klarheit für Dein Team zu schaffen. Wenn Du das Steuer nicht selbst in die Hand nimmst, wer dann?
Die gute Nachricht ist: Es gibt klare Schritte, mit denen Du aus dem reaktiven Modus ausbrechen kannst. Sie sind nicht kompliziert, aber sie erfordern eine bewusste Entscheidung.
Hier sind drei Ansätze, die Dir helfen, wieder das Steuer zu übernehmen.
1. Die Big Three: Jeden Tag klare Prioritäten setzen
Eine der häufigsten Ursachen für das Gefühl, nur zu reagieren, ist der Mangel an klaren Prioritäten. Viele Führungskräfte gehen in den Tag, ohne genau zu wissen, welche Aufgaben den größten Unterschied machen. Stattdessen wird die Reihenfolge der To-dos von der Dringlichkeit bestimmt – nicht von der Wichtigkeit.
Hier kommt die Methode der ‚Big Three‘ ins Spiel: Nimm Dir jeden Morgen 5 Minuten Zeit und beantworte eine entscheidende Frage: ‚Was sind heute die drei wichtigsten Dinge, die ich erreichen will?‘ Schreib sie auf und halte Dich daran, egal, was passiert.
Warum das funktioniert? Weil es Dich zwingt, Klarheit zu schaffen. Statt Dich von E-Mails, Meetings oder kurzfristigen Problemen treiben zu lassen, richtest Du Deinen Fokus auf das, was wirklich zählt. Und noch ein Bonus: Am Abend kannst Du Deine Erfolge konkret benennen, statt Dich über verpasste Chancen zu ärgern.
2. Nein sagen – und zwar öfter
„Kannst Du mal kurz…?"
"Ich bräuchte Deine Meinung zu…"
"Hast Du eine Minute für…?"
Kommen Dir solche Anfragen bekannt vor? Sie erscheinen harmlos, aber in der Summe sind sie der Grund, warum viele Führungskräfte kaum Zeit für das Wesentliche haben.
Hier ist der Punkt: Jedes ‚Ja‘, das Du gibst, ist ein ‚Nein‘ zu Deinen eigenen Prioritäten. Und genau das ist das Problem. Nein zu sagen ist schwer, aber essenziell, wenn Du die Kontrolle über Deine Zeit zurückgewinnen willst.
Beginne mit einer einfachen Übung: Bevor Du auf eine Anfrage eingehst, stelle Dir folgende Frage: "Hilft mir das wirklich, meine Ziele zu erreichen?" Wenn die Antwort Nein lautet, lehne höflich ab. Alternativ kannst Du klar priorisieren: "Ich kann das nächste Woche angehen, heute bin ich an etwas anderem dran."
Das hat nicht nur einen positiven Effekt auf Deine eigene Produktivität, sondern auch auf Dein Team. Wenn Du klar signalisierst, dass Du Dich auf das Wichtige konzentrierst, wird Dein Team automatisch dasselbe tun.
3. Plane strategisch, nicht operativ
Die meisten Führungskräfte verbringen ihre Tage mit dem Abarbeiten von Aufgaben. Klar, operatives Arbeiten ist notwendig – aber es darf nicht Deinen gesamten Tag dominieren. Denn wenn Du ständig nur operativ unterwegs bist, fehlt Dir die Zeit, strategisch zu denken.
Was kannst Du tun? Blockiere feste Zeitfenster in Deinem Kalender, die nur für strategische Arbeit reserviert sind. Keine Meetings, keine E-Mails, keine Unterbrechungen. Diese Zeiten sind nicht verhandelbar. Sie sind für Deine langfristigen Ziele reserviert – und sie sind genauso wichtig wie ein Kundentermin.
Nutze diese Zeit, um Dich mit den großen Fragen zu beschäftigen: Welche Richtung willst Du mit Deinem Team einschlagen? Welche Projekte haben den größten Hebel? Was kannst Du tun, um die Vision Deines Bereichs oder Unternehmens klarer zu definieren?
Strategisches Arbeiten erfordert Disziplin. Aber wenn Du es konsequent tust, wirst Du feststellen, dass es Dein Denken und Handeln auf eine völlig neue Ebene hebt.
Warum diese Schritte funktionieren
Das Geheimnis dieser Schritte liegt in ihrer Einfachheit – und in der Konsequenz, mit der Du sie umsetzt. Es sind keine neuen Ideen, aber sie schaffen den Unterschied zwischen einem Tag, der Dich steuert, und einem Tag, den Du selbst steuerst.
Leadership beginnt bei Dir selbst. Es bedeutet, Nein zu dem zu sagen, was Dich nicht voranbringt, und Ja zu dem, was wirklich zählt. Es bedeutet, Verantwortung zu übernehmen – nicht nur für Dein Team, sondern auch für Deinen eigenen Fokus.
Also, was ist Dein erster Schritt? Fange klein an. Wähle heute eine Sache aus: Prioritäten setzen, Nein sagen oder strategisch planen. Und sieh, wie es Deinen Tag verändert.
Welchen der drei Schritte möchtest Du als Erstes ausprobieren? Schreib es in die Kommentare – ich bin gespannt auf Deine Perspektive.
„Die Dinge, die am meisten zählen, dürfen niemals den Dingen untergeordnet werden, die am wenigsten zählen.“
– Goethe, Dichter und Denker
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