Raten Sie mal, bei welcher meiner Fragen sich die meisten meiner Gesprächspartner (CEOs oder Manager) am unwohlsten fühlen?
Nun, für grob geschätzte 80% ist das die Frage nach der Zukunft des Unternehmens: “Wie soll das Unternehmen (oder Ihr Verantwortungsbereich) in 2-3 Jahren aussehen? Was ist dann anders?”
Die meisten verschränken dann die Arme, lächeln nicht mehr und geben keine klare Antwort. Warum ist das so? Zwei Gründe:
- Die meisten Führungskräfte stellen sich diese Frage fast nie (ausser vielleicht bei den jährlichen Strategiemeetings).
- Und wenn, dann fühlen sie sich nicht wirklich in der Lage, die Zukunft aktiv zu gestalten.
Stattdessen arbeiten sie die allermeiste Zeit an Problemlösungen und anderen dringenden Themen. Weil das eben letztendlich komfortabler ist. Das Schwierige: Dieser Prozess läuft meist völlig unbewusst ab.
Warum ist diese Beobachtung überhaupt wichtig? Ganz einfach: eine der wichtigsten Führungseigenschaften ist das Vorgeben einer klaren und für alle verständlichen Richtung. Ansonsten bleiben die Mitarbeiter und damit das ganze Unternehmen immer weit unter ihren Möglichkeiten.
Gibt es einen Ausweg und damit die Chance, die Leistungsfähigkeit dramatisch zu steigern? Ganz sicher. Dazu hilft es zu verstehen, dass die “Angst” (nennen wir es ruhig einmal so), die Zukunft aktiv zu gestalten über viele Jahre bei fast allen Menschen anerzogen wurde. Davor sind auch viele sogar erfolgreiche Manager und selbst CEOs nicht gefeit.
Umgekehrt gilt aber auch, dass der Mut, die Zukunft zu bestimmen wie ein Muskel ist, den man trainieren kann (und sollte). Hier drei Trainingseinheiten:
- Geben Sie sich Antwort auf die Frage: “Wie sieht idealerweise die Zuknuft meines Unternehmens und meine Rolle darin aus, wenn ich keine Restriktionen hätte?”
- Welches sind die grössten Hindernisse, die mich davon abhalten, diese Vision zu realisieren? Sind diese real oder denke ich nur, dass sie es sind? (Tipp: die meisten Restriktionen legen wir uns selber auf!)
- Beschreiben Sie die Zukunft, die Sie realistisch gestalten können, in wenigen Worten. Artikulieren Sie vor sich selbst und vor anderen regelmässig diese Zukunft (anfangs jeden Morgen).
Das klingt Ihnen zu trivial? Dann machen Sie einfach nur Schritt 3 und beobachten Sie, wie komfortabel Sie sich dabei fühlen. Die meisten tun dies nicht.
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