Heute werden wir mal sehr taktisch. Denn es gibt ein Phänomen, dass ich durch die Bank sehe, bis in höchste Führungsebenen: Das Aufschieben wichtiger Themen und Aufgaben.
Und ehrlich gesagt kenne ich es auch von mir selbst.
Gleich eine Warnung: Selbst wenn Du sagst “ich habe das im Griff, ich schiebe nichts auf”, machst Du wahrscheinlich genau das doch, nur getarnt durch unbewusste Priorisierung.
Denn in jedem Fall spielt unser Unterbewusstsein eine enorme Rolle, wenn es um Priorisierung und Aufschieben geht. Es versucht uns nämlich in jedem Fall, in Sicherheit zu halten.
Das heisst, wir werden automatisch immer diejenigen Aktivitäten vorziehen, die sicher sind und uns wenig mentale Anstrengung abverlangen. Das ist einfach ein Überlebensmechanismus, der hilft, Energie und sparen und Risiken zu vermeiden.
Im Umkehrschluss schieben wir immer diejenigen Dinge auf, die geistige Anstrengung erfordern oder mit Risiken verbunden sind.
Achtung: Diese Bewertung wird nicht durch Deinen rationalen Verstand vorgenommen, sondern durch Dein Unterbewusstsein – und zwar lange bevor Du es überhaupt bewusst wahrnimmst.
Also ist das Aufschieben unangenehmer oder schwieriger Aufgaben der Normalzustand und das Erledigen derselben mit Anstrengung verbunden.
Was können wir nun tun, um die wichtigen Dinge trotzdem zu machen und Aufschieben zu vermeiden? Hier sind drei Ideen:
Idee Nr. 1: Zielfokus
Zielerreichung und Fortschritt auf dem Weg sind mit Ausschüttung positiver Botenstoffe verbunden. Da unser Unterbewusstsein das “weiss”, können wir uns selbst mit starken Zielen locken.
Im taktischen Sinne, reicht es oft, das einfach auf den Tag zu beziehen. Dazu hilft die Frage: "Was ist die eine Aufgabe, die, wenn sie erledigt wird, den heutigen Tag zu einem Erfolg macht?"
Notiere das jeden Morgen und halte es sichtbar.
Idee Nr. 2: Einfachheit
Wir schieben automatisch fast immer Dinge auf, die aufwändig zu sein scheinen oder viel Aufwand erfordern, vielleicht sogar verbunden mit unsicherem Ausgang und Risiken.
Deshalb hilft es, das Ganze in kleine Schritte zu zerlegen. Hilfreiche Fragen dazu:
"Was ist die 2-Minuten-Version der Aufgabe, die ich vermeide?"
"Was kannst ich tun, um mir den Einstieg so leicht wie möglich zu machen?"
Idee Nr. 3: Positive Emotion
Da – wie wir gelernt haben – Aufschieben zum grössten Teil durch das Unterbewusstsein gesteuert wird, helfen positive Emotionen enorm. Denn Emotionen sind die Sprache des Unterbewusstseins.
Versuche also, Freude oder andere positive Emotionen in schwierige Aufgabe zu bringen. Dazu gehört die Umgebung genauso wie funktionierende Werkzeuge und einzelne Elemente der Aufgabe.
Eine guter Hinweis ist: "Wenn du etwas Schwieriges tust, konzentriere dich auf den Teil, der Spaß macht.”
Mit diesen drei Hebeln kannst Du nicht nur Dir selbst helfen, Wichtiges nicht mehr aufzuschieben (auch ohne es zu merken), sondern auch anderen in Deinem Team.
Du hast es wahrscheinlich schon gesehen, aber hier nochmals der Hinweis:
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