Vorgestern war ich das letzte Mal für diese Saison Skifahren (in Grand Massif), in voller Sonne und mit viel Schnee. Ich selber bin ein leidenschaftlicher Skifahrer, der so ziemlich alles “herunterkommt”, die schwarzen steilen Buckelpisten halt mit etwas mehr Kampf und weniger Eleganz.
Und genau bei einer der Abfahrten ist mir eine Analogie mit Unternehmenskultur in den Sinn gekommen: Es ist eben so, dass die meisten Skifahrer blaue Pisten mit grosser Sicherheit und Routine meistern. Bei roten muss man sich meist schon ein wenig konzentrieren, und die schwarze steile Buckelpiste verlangt einem manchmal alles ab.
Ist es nicht genauso in Unternehmen? Sie haben diverse Leute, die tagaus tagein die blauen Pisten locker herunterfahren. Manche nehmen auch die roten. Die Herausforderung einer schwarzen Piste kommt aber nur wenigen in den Sinn: Ist anstrengend, führt einen an seine Grenzen und birgt ein gewisses Risiko.
Meine These: die allermeisten Unternehmen haben viel zu viele “Blaupistenfahrer” und viel zu wenige, die regelmässig die schwarzen angehen (manche bleiben sogar gleich ganz auf der Sonnenterrasse).
Die Folge: wenig persönliches Wachstum, stattdessen Perfektionierung des immer Gleichen. Wirklich Herausragendes leistet man so nicht.
Wie bekommen Sie nun als Leader mehr Leute auf die schwarzen Pisten? Drei Ideen:
- Ansprüche. Machen Sie die Ansprüche klar: Es reicht eben nicht, wenn Sie das immer Gleiche ein wenig besser machen. Das kann jeder. Was es braucht, ist das “Sich-Messen” an den eigenen Grenzen. Starten Sie die Diskussion im Leadership-Team.
- Schulung. Ich behaupte, die meisten Leute in Ihrer Organisation haben über das Steigern der Ansprüche und was dazugehört noch nie vertieft nachgedacht. Man muss genau solches Gedankengut aber laufend schulen. In der Analogie haben eben die meisten “Blaupistenfahrer” noch nie davon gehört, dass es überhaupt schwarze Pisten gibt.
- Aktion. Starten Sie damit, für sich selbst und Ihr Team anspruchsvollere Ziele zu setzen als bisher. Statt 10% Wachstum schaffen Sie 20%. Statt 24 Stunden Antwortzeit auf Kundenanfragen nehmen Sie sich 3 Stunden vor. Statt einer Marketingkampagne pro Quartal fahren Sie eine pro Monat. Und so weiter.
Also dann, wir sehen uns mit Ihrem Team auf der schwarzen Piste!
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