Leadership-Impulse

Zu viel Gerede, zu wenig Handlung: Wie wir das ändern

leadership montag morgen impuls video Sep 15, 2024
 

Kennst Du das Gefühl, in einem Meeting zu sitzen, in dem alle mit Leidenschaft diskutieren, Ideen austauschen und fleißig Notizen machen – nur damit am Ende… nichts passiert?

Du gehst aus dem Raum, fragst Dich, was eigentlich beschlossen wurde, und merkst einige Tage später, dass von all den großen Worten keine einzige Aktion umgesetzt wurde.

Als Führungskraft hast Du das bestimmt schon oft erlebt. Und mal ehrlich: Es frustriert. Die Zeit fließt, die Ideen fliegen, doch in die Umsetzung kommt selten etwas.

Warum? Weil wir oft in der Falle stecken, zu viel zu analysieren und zu wenig ins Handeln zu kommen. Die Dinge zu besprechen ist einfach. Aber die eigentliche Herausforderung beginnt, wenn es darum geht, diese Worte in Taten zu verwandeln.

Ich sehe das ständig in meinen Coachings und Meetings mit Führungskräften. Man redet über Strategien, Maßnahmen, Probleme – und trotzdem passiert am Ende wenig. Stattdessen schieben wir Entscheidungen vor uns her, zögern bei der Umsetzung oder diskutieren das gleiche Thema immer wieder. Doch das muss nicht so sein!

Warum fällt es uns so schwer, ins Handeln zu kommen?

Im Folgenden diskutiere ich die 3 Hauptgründe, die uns oft zurückhalten, und gebe 3 konkrete Tipps, wie man mehr ins Handeln kommt.

1. Konsequenzen: Die Selbstverpflichtung

Der erste Grund ist simpel: Handeln bedeutet, sich selbst zu verpflichten. Wenn Du Dich für eine Aktion entscheidest, triffst Du auch eine verbindliche Entscheidung.

Diese Selbstverpflichtung hat Konsequenzen – und das kann unangenehm sein. Denn mit einer Entscheidung machst Du klar: "Ich werde jetzt etwas tun, und daran werde ich auch gemessen."

Es bedeutet, Verantwortung zu übernehmen und möglicherweise auf Widerstand zu stoßen. Viele Menschen scheuen diese Art der Verpflichtung, weil sie wissen, dass es nicht nur bei der Entscheidung bleiben kann – man muss auch dranbleiben.

Es ist leichter, in der Komfortzone des Diskutierens zu bleiben, anstatt sich dieser Verantwortung zu stellen.

2. Arbeit: Der Aufwand, der dahintersteckt

Ja, Handeln bedeutet Arbeit. Und mal ehrlich, wer von uns springt sofort auf, wenn klar wird: "Das wird anstrengend"?

Eine Entscheidung zu treffen und eine Aktion zu starten, heißt oft, dass danach die eigentliche Arbeit beginnt.

Es ist nicht damit getan, die Lösung zu diskutieren – sie muss auch umgesetzt werden, und das kostet Energie. Viele denken sich: "Vielleicht lieber doch nicht jetzt, das bedeutet nur mehr Arbeit für mich."

Und so bleibt man lieber in der Diskussion, anstatt den mühsamen, aber notwendigen Schritt zur Umsetzung zu gehen.

3. Angst: Was passiert, wenn etwas schiefgeht?

Der wohl stärkste Grund, warum wir oft nicht ins Handeln kommen, ist die Angst. Die Angst vor Fehlern, die Angst vor Kritik, die Angst davor, dass etwas schiefgehen könnte.

Besonders Führungskräfte kennen diese Angst nur zu gut: "Was, wenn ich die falsche Entscheidung treffe? Was, wenn die Aktion nicht funktioniert?"

Je weiter man in der Hierarchie aufsteigt, desto größer wird oft diese Angst. Denn die Fallhöhe ist höher, die Verantwortung schwerer. Paradoxerweise sind es gerade die Menschen, die am meisten Erfahrung und Kompetenz haben sollten, die oft am meisten zögern.

Sie haben Angst, Erwartungen zu wecken, die sie später vielleicht nicht erfüllen können. Diese Angst führt oft dazu, dass wir lieber in endlosen Diskussionen verharren, anstatt mutig voranzugehen und Entscheidungen zu treffen.

Wie kommt man aus dieser Falle heraus?

Jetzt, wo wir wissen, warum wir oft zögern, ist es an der Zeit, etwas dagegen zu tun. Hier sind drei pragmatische Tipps, die Dir helfen können, weniger zu diskutieren und mehr zu handeln.

Tipp Nr. 1: Klarheit schaffen – Was wollen wir eigentlich?

Ein klassisches Problem: Du sitzt in einem Meeting, und nach 15 Minuten fragst Du Dich, worum es eigentlich geht. Das Ziel ist unklar, die Diskussion läuft im Kreis, und am Ende fragt keiner: „Was machen wir jetzt?“

Hier hilft ein simpler, aber wirkungsvoller Trick: Definiere das Ziel klar, bevor das Meeting startet. Sag Deinem Team: „Wir diskutieren heute, um am Ende eine Entscheidung zu treffen und konkrete Aktionen zu vereinbaren.“ Klingt einfach, aber Du wirst erstaunt sein, wie oft das nicht passiert. Setze klare Erwartungen – und lass das Meeting nicht endlos laufen. Gib der Diskussion 30 Minuten, und danach stehen konkrete Aktionen auf dem Plan. So einfach kann es sein!

Tipp Nr. 2: Fokussieren – Was ist wirklich wichtig?

Ein weiteres typisches Problem in Meetings ist die Versuchung, alles gleichzeitig zu besprechen. Es fängt an mit einem Thema, und plötzlich schweifen alle ab: „Ach, die Budgetfrage müssen wir auch noch klären“, „Was ist eigentlich mit dem neuen Projekt?“

Hier kommt der Fokus ins Spiel: Bleib bei der Sache. Definiere vorab ein oder zwei Kernthemen, die im Meeting behandelt werden, und zieh den Fokus immer wieder dorthin zurück. Es geht nicht darum, alles zu erledigen, sondern die wichtigen Dinge zu besprechen und dafür klare Entscheidungen zu treffen.

Ein einfaches Beispiel: Du willst die Strategie für das nächste Quartal festlegen. Bleib bei diesem Thema, und lass Dich nicht von Nebenschauplätzen ablenken. Fokus ist der Schlüssel – sonst endet das Meeting, und Du weißt am Ende nicht, was eigentlich beschlossen wurde.

Tipp Nr. 3: Mut und Disziplin – Einfach machen!

Der dritte Punkt ist wohl der wichtigste: Mut und Disziplin. Oft diskutieren wir, weil wir Angst haben, etwas falsch zu machen. Führungskräfte, die eigentlich stark und selbstbewusst auftreten sollten, zögern oft aus Angst vor Fehlern. „Was passiert, wenn wir die falsche Entscheidung treffen?“, fragen sich viele.

Aber hier liegt der Kern: Es ist nicht schlimm, wenn mal etwas schiefgeht. Als Führungskraft musst Du bereit sein, Risiken einzugehen und Entscheidungen zu treffen, auch wenn sie nicht immer perfekt sind. Nimm das Zepter in die Hand, zeige Mut und sage: „Wir machen das jetzt.“

Natürlich geht es nicht darum, blindlings in Entscheidungen zu stürzen, aber Handeln ist oft besser als endloses Abwägen. Trau Dich, und mach den ersten Schritt – Dein Team wird es Dir danken.

Und jetzt?

Nun ist die Frage: Was wirst Du tun, um weniger zu diskutieren und mehr zu handeln? Überlege Dir konkrete Schritte, die Du aus Deinem nächsten Meeting mitnehmen kannst. Setze klare Ziele, fokussiere Dich auf das Wesentliche und hab den Mut, Entscheidungen zu treffen.

Wenn Du Fragen hast oder Unterstützung brauchst, hinterlasse einen Kommentar unter diesem Post oder 👉 melde Dich direkt bei mir. Ich freue mich auf Deine Gedanken und helfe Dir gern dabei, den nächsten Schritt zu gehen. 


“Es ist nicht genug zu wissen, man muss es auch anwenden. Es ist nicht genug zu wollen, man muss es auch tun.”
– Johann Wolfgang von Goethe

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